Unkorrigierte und ungekürzte Originalversion
Sämtliche Rechte liegen bei dem Autoren Tony Domin
Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung von dem Autoren reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Zuwiderhandlungen werden straf- und zivilrechtlich verfolgt.

Copyright Ó Tony Domin Hamburg

Zeit zum Nachdenken oder Zeit zu Leben?

Die Macht der Zeit

 Ein Beitrag von Tony Domin (Autor des Buches „Marketing im Dental Labor“)
(Ausgabe ZWL/Oemus - Verlag 05/2002)

Im Labor nichts Neues

Der Bote ist erneut verspätet bei einigen unserer Zahnärzte erschienen. Wir gehen von einigen bösen Anrufen aus und das ausgerechnet, wo wieder einmal einer unserer Techniker wahrscheinlich „krank feiert“. Apropos Techniker! Wie sollen wir eigentlich in diesem Monat die Gehälter zahlen, denn einige unserer Kunden haben schon seit längerer Zeit große Außenstände und den Angestellten interessieren diese Probleme so oder so nicht. Die haben nur ihren Spaß, ihren Urlaub und ihre Freizeit im Kopf. Vor allem wissen wir auch noch nicht, wie wir es heute Abend unserem Lebenspartner beibringen können, daß wir wie versprochen heute nicht zum Essen gehen können. Sicherlich habe ich es immer wieder verschoben und ich habe Besserung versprochen. Hoffentlich macht unser Lebenspartner nicht ernst und verläßt mich wirklich! Ja warum denn auch eigentlich? Er hat doch alles, ein großes Haus, ein schönes Auto und arbeiten muß er ja auch nicht! Aber wenn ich jetzt gehe, dann bleibt die viele Arbeit liegen und spätestens Morgen muß ich es wie immer alleine ausbaden... Nein ich bleibe lieber hier!

Ist es das eigentlich alles wert, eine Beziehung, ja sogar das ganze Leben wegen all diesen Problemen und wegen dem Geld zu opfern?

Was hatte man damals für schöne Vorstellungen. Wollten wir nicht eigentlich im Alter von 45 Jahren aufhören? Und meine Kollegen? Von einigen hörte ich, das einige von ihnen verkauft haben und andere erlitten Herzinfarkte. Ist es das alles wert? Doch was soll man tun? Schuld an allem ist die Zeit!

Zeitgeist

Diese oder ähnliche Szenerien sind vielen von uns bekannt und in der Tat, wir schieben vieles auf die Zeit, die uns umgibt. Wir kritisieren die Jugend, die nur noch „Spaß“ haben will, eine Politik die nicht ehrlich ist und auf Persönlichkeiten, denen man jegliche Fehltritte verzeiht, weil ihr Geld und ihre angebliche Macht sie unantastbar macht. Wir nehmen es hin, daß unsere Umwelt zerstört wird, weil man alleine angeblich nichts ändern kann. Wir nehmen es hin, das andere mit uns machen können, was sie wollen, weil sie angeblich stärker sind als wir. Wir rufen nach Gerechtigkeit und lassen Ungerechtes geschehen, weil es so oder nichts nützt. Wir lassen es zu, daß andere denunziert werden, ohne selbst zu hinter fragen, ob diese Behauptungen stimmen. Oftmals nehmen wir dieses selbst als Faktum an, aber geraten aus den Fugen, wenn uns dieses selbst widerfährt. Wir erwarten, daß für uns etwas getan wird und tun nichts für andere. Wir fordern, daß man mit uns würdevoll umgeht und lassen unsern Frust bei anderen aus. Wir tadeln den Bettler, er möge sich Arbeit suchen und sind selbst mit unserem Leben unzufrieden.

Ist das Leben oder die Zeit ungerecht und haben wir daher selbst das Recht ungerecht zu sein? Was ist geschehen, daß wir so unzufrieden sein dürfen?

Besitzen wir keine Wohnung und kein Auto mehr oder müssen gar hungern? Nein wir haben mehr als andere und dennoch scheint es nie zu reichen.

Vielleicht liegt es daran, daß wir so hoch hinaus wollten und das Maß für die wichtigen Dinge im Leben verloren haben. Wir haben es vielleicht sogar verlernt NEIN zu sagen. Die Zeit ist nicht für unseren Unmut verantwortlich, denn wir selbst gestalten die Zeit, daher sind wir es selbst, die für die Zeit verantwortlich sind. Wir sollten respektvoller mit den Worten Moral und Wertvorstellungen umgehen und uns mehr in Toleranz üben. Es käme einer Anmaßung gleich, wenn wir andere Menschen die wir für alles Verantwortlich machen, verändern wollten. Nur wir selbst können uns ändern wenn wir befähigt sind zu erkennen.

Nicht nur ganze Kulturen und Wirtschaftszweige haben sich verändert, sondern auch der Mensch. Es ist der Mensch, der die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geprägt hat und prägen wird. Alles was uns umgibt haben wir frei ausgewählt, denn niemand hat uns dazu gezwungen. Das Individuum selbst ist es, der sich zur Verantwortung und Macht zwingt. Uns geht es sehr gut und wenn wir das Wort Bescheidenheit wieder zu einer unseren Tugenden machen, wird es uns vielleicht noch besser gehen Eine nette Geste, ein freundliches Wort können uns somit wieder zum lächeln bringen. Mitarbeiter und Kunden werden sich wieder gern mit uns umgeben und wir können uns vielleicht wieder an den schönen und wirklich wichtigen Dingen des Lebens erfreuen. Es geht uns gut!

Tony Domin

WWW.TONYDOMIN.DE
WEBMASTER@TONYDOMIN.DE