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Eine Serie von Tony Domin (Autor des Buches "Marketing im Dental Labor")

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5. Teil Das Betriebssystem MS – DOS, Programmiersprachen und Anwenderprogramme

MS DOS ist tot; es lebe
MS DOS ?

Trotz lang angekündigter Vorstellung des neuen Betriebssystems Windows95 erschien die sogenannte revolutionäre Neuentwicklung erst viele Monate später auf dem Markt. Binnen kürzester Zeit erwartete der Hersteller Microsoft die weitgehende Verdrängung des Vorgängers MS DOS aus eigenem Haus. Zum Leidwesen von Microsoft verhielten sich jedoch die Anwender von MS-DOS anders als erwartet. Zum einen gab es derzeitig zu wenig Windows95 Anwenderprogramme und zum anderen wiesen die ersten Windows95 Systeme noch viele kleine Fehler auf, so daß der erhoffte Siegeszug erst 1 ½ Jahre später einsetzte. Selbst in den heutigen Tagen arbeiten noch viele Millionen Anwender mit dem „alten“ System MS-DOS. Dieser Umstand ist dadurch zu erklären, daß fast alle MS Programme als sehr sicher und ausgereift gelten. Zum anderen, würden dem Umsteiger auf Windows95 ein höherer Kostenaufwand entstehen, da fast ausnahmslos die gesamte Hardware ausgetauscht werden müsste, um die hohen Hardwarevoraussetzungen von Windows95 zu entsprechen. Auf der anderen Seite kommen die Zusatzkosten für Windows95 Anwendungsprogramme hinzu und die Fragestellung, ob die vorhandenen Daten (Rechnungen, Stammdaten etc.) übernommen werden können.
Fazit
Die Fachleute rechnen noch über Jahre mit der Existenz von MS-DOS Systemen.

Bevor wir uns den Betriebssystemen annähern werden wir den geschichtlichen Abriss der Entwicklung betrachten.

Die Entstehung des Betriebssystems
Wie wir erfahren haben, wurde im August 1981 von IBM der erste PC auf dem Markt gebracht. Bevor dieses geschehen konnte, musste eine sehr wichtige Frage geklärt werden. Es war die entscheidende Frage, unter welchem Betriebssystem dieser laufen sollte. Seinerzeit gab es eine ganze Reihe von verschiedenen Betriebssystemen. Da es auch hier noch keinen "realen" Standard gab, waren die Anwender irritiert. Ähnlich wie bei den Computern liefen bestehende Betriebssysteme nur auf speziellen Computern. Die Inkompatibilität war also auch hier vorhanden. Was war also zu unternehmen ? Sollte man vielleicht auf das Betriebssystem CPM von 1975 zurückgreifen, welches sich vielleicht durchsetzen würde oder sollte man lieber ein anderes nehmen. IBM entschied sich damals, was viele nicht nachvollziehen konnten, für ein völlig neue zu entwickelndes Betriebssystem. Die interne Philosophie lautete; wenn man einen revolutionären Computer auf den Markt placiert, warum sollte dann das Betriebssystem dabei eine Ausnahme machen. Also beauftragte man die damals noch recht kleine Firma Microsoft (Bill Gates ist auch heute noch Inhaber) mit dieser Aufgabe. Was damals niemand voraussagen konnte war die Tatsache, daß mit Einführung des Betriebssystems PC-DOS (Microsoft nannte es MS-DOS) ein Siegeszug um die Welt folgte. Endlich wurde ein Standard geschaffen, durch den der Anwender eine Art "Freiheit" bekam, die es ihm ermöglichte auf die größte Softwarebibliothek zugreifen zu können, ohne vom Händler abhängig zu sein. Dieses wurde durch die Einführung der PCs und dem Betriebssystem PC-DOS bzw. MS-DOS erreicht. Auch heute noch arbeiten Millionen von Anwendern unter diesem Betriebssystem. Falls es Sie verwirren sollte einmal von PC-DOS und ein anderes Mal von MS-DOS zu lesen, werden wir Ihnen die Erklärung geben. Wie bereits erwähnt, schrieb die Firma Microsoft im Auftrage von IBM ein Betriebssystem. Seither nannte IBM Ihr Betriebssystem PC-DOS. Da IBM damals wahrscheinlich vergaß mit Microsoft ent-sprechende Verträge bzw. Lizenzabsprachen zu machen, wurde für Microsoft der Weg frei eine eigene DOS Version anzubieten. Diese nannte man MS-DOS. Nachdem viele Computerhersteller bald das PC-Original von IBM nach zubauen begannen, konnten sie auf eine fast identische DOS Version zugreifen. Es war die Version von Microsoft!

Folgende Betriebssysteme wurden bzw. werden heute angeboten:
- CPM
- MS-DOS bzw.
- PC-DOS/DR-DOS
- Unix
- Xenix
- OS/2
- Windows 95/98/NT

Was ist ein Betriebssystem ?
In unserer vorherigen kleinen Geschichte haben wir versucht dieses Thema etwas zu erhellen. Aber so "fahrig" wollen wir dieses wichtige Kapitel nun doch nicht hinter uns lassen. Experten ging für lange Zeit das Wort MS-DOS so leicht über die Lippen, so daß wir kaum zu fragen wagten, was dies denn nun sei. Das Wort MS-DOS setzt sich zusammen aus dem Anfangskürzel "MS", für die Firma Microsoft und dem Wort DOS, welches für Disk-Operating-System steht. Aber "was in aller Welt" bedeutet denn nun DOS bzw. Disk-Operating-System? Der Computer kann uns, wie wir wissen, eigentlich gar nicht verstehen. Damit wir eine Verständigungsbrücke aufbauen können, greifen wir auf eine große Liste von Befehlen zu, die der Computer versteht. Streng genommen sind diese Befehle kleine Programme, die der Computer auf seine Weise, aber zu unserer Zufriedenheit abarbeitet. 
Zu diesen grundlegenden Arbeitsfunktionen gehören:
- Zeichen und Buchstaben, die über die Tastatur eingegeben werden.
- Daten die auf Disketten oder Festplatten gespeichert werden können.
- Daten von Disketten oder Festplatten lesen und wiederfinden können.
- Datengruppen (Dateien) mit Namen versehen können (oder auch umzubenennen).
- Verwalten von Datum und Uhrzeit und Zuordnung zu entsprechenden Dateien 
- Neueinrichten von Disketten oder Festplatten und vieles mehr.

Für uns bedeutet das, daß ein Computer ohne Betriebssystem nicht funktionieren kann. Nehmen wir ein Beispiel: Sie gehen heute in ein Kaufhaus und kaufen sich Disketten. Vielleicht wollen Sie von Ihrem PC ein Programm auf Diskette kopieren. Sie legen die Diskette in das Laufwerk und geben folgenden DOS Befehl ein:
Copy C:\*.* A:
Sofort kommt eine DOS Fehlermeldung, die lautet:
Nicht Bereit Fehler in Laufwerk A:
Abbrechen, Ignorieren, Fehler
Auf den ersten Blick wissen Sie sicherlich nicht, was daran falsch sein soll? Ganz einfach: Sie haben vergessen vorher die neue Diskette zu formatieren. Formatieren können Sie auch als einrichten bezeichnen. Wie bei eine Schall-platte (diese besitzt eine Rille) müssen auf einer Diskette zuvor Rillen (Spuren und Sektoren) angelegt werden, bevor Sie überhaupt irgend etwas mit ihr anfangen können. Auch dies macht man mit einem DOS Befehl. Dieser würde lauten:
Format A:

Sie sehen, das Betriebssystem hat viele Aufgaben; u.a. teilt es dem Computer Ihre Informationen und Wünsche mit. Wenn Sie wollen können Sie zu dem Betriebssystem auch "Dolmetscher" oder "Datenorganisator" sagen. Wenn Sie jedoch nur ein Anwender eines Program-mes sind, brauchen sie diese Sprache nicht zu lernen, denn das Betriebssystem wird meistens von Ihrem Händler vorher installiert. Viele wissen manchmal gar nicht, daß sich das Betriebssystem bereits auf Ihrer Festplatte befindet. Kommen wir noch einmal zu MS-DOS. Dieses Betriebssystem bestimmte bis 1995 den Weltmarkt zu fast 85 Prozent. Die Betriebssysteme Unix und Xenix lagen zusammen bei ca. 5 Prozent und OS/2 dürfte seinerzeit bei ca. 2 Prozent gelegen haben. Die restlichen 8 Prozent verteilten sich auf einige unbedeutende Systeme, die fast ausnahmslos für spezielle Anwendungen genutzt wurden. Die führende und dominierende Marktposition für Betriebssysteme wurde mittlerweile von Windows95 übernommen. In einer weiteren Folge werden wir uns mit diesem System auseinandersetzen:

Software (Anwenderprogramme)
Auch der Name Software kommt aus der englischen Sprache. Wortwörtlich übersetzt heißt es "Weichware". Im übertragenen Sinn kann man diese "Weichware" als etwas bezeichnen, das man nicht anfassen kann. Oft wird die Schallplatte auch hier als Erklärung benutzt. Eine Schallplatte erfüllt erst dann ihren Zweck, wenn man auf der Rille Toninformationen aufzeichnet. So ist auch es auch mit der Software. Das bedeutet, daß ein Computer erst dann seinen Zweck erfüllt, wenn zu diesem ein Anwenderprogramm vorhanden ist.  Das Angebot an Anwenderprogrammen, für MS-DOS insbesondere für Windows95 Betriebssysteme, ist mittlerweile so groß geworden, daß man mit diesem Thema Telefonbücher füllen könnte. Für jede Anwendung - sei sie auch noch so speziell - gibt es Programme. Angefangen bei Spielen, über Textprogramme bis hin zu Konstruktionsprogrammen. Diese lassen sich in zwei Gattungen unterteilen. Zu der ersten zählen wir Standardprogramme, wie z.B. Textverarbeitungs-, Kalkulationsprogramme etc. von namhaften Herstellern, die sich tausendfach bewährt haben. Diese Programme können von jedem angewandt werden, der "normale" Anwendungen betreiben will. Zu der zweiten Gattung zählen wir Branchenlösungen. Der Begriff "Branchen-Lösung" lässt bereits erahnen, daß diese Programme speziell für bestimmte Unternehmen produziert wurden. Hierzu zählen eine ganze Reihe von Lösungen.

Es gibt Branchenlösungen z. B. für die Automobilbranche, für Schlachtereien und für Bauunternehmen, ebenso für Textilbetriebe und Dental-Laboratorien. Die Existenz dieser Programme beruht auf der Tatsache, daß diese Betriebe besondere Anforderungen stellen. Mit Hilfe von Standardprogrammen ist der Ablauf in diesen Betrieben nicht zu bewältigen. Aus diesem Grunde entstanden eine Vielzahl von Branchen-Lösungen, die speziell auf diese Betriebe abgestimmt wurden.

Die Programmiersprachen
Stellen Sie sich vor, Sie wären heute in China bei Freunden zu Besuch. Sie sind einer Einladung gefolgt und sind per Flugzeug in China eingetroffen. Sie freuen sich darüber, daß Ihre Freunde Sie bereits am Flughafen abholen. Sie werden freundlich in die Arme genommen und Sie wollen Ihren Freunden Ihre Empfindungen mitteilen. Sie sprechen Ihre Empfindungen aus und stellen fest, daß Ihre Freunde Sie überhaupt nicht verstehen, da Sie kein Deutsch sprechen. Nun wird Ihnen bewusst, weshalb Sie damals in der Schule z.T. langweilige und nervtötende Fächer wie z.B. Englisch oder Französisch belegen mussten. Sie werden schnell merken, daß Ihre Freunde in Ihre Schule ebenfalls Englisch gelernt haben und finden somit zu einer Sprache, die alle verstehen.
So verhält es sich auch im übertragenden Sinne mit Ihrem Computer. Wenn heute Anwenderprogramme geschrieben werden, müssen die Programmierer Sprachen benutzen, die der Computer versteht. Hierfür stehen dem Programmierer jedoch verschiedene Sprachen zur Verfügung.
Je nach Anwendungsbereich kann er z.B. unter folgenden Sprachen wählen:
- BASIC
- C
- C++
- COBOL
- PASCAL
- CLIPPER
- Visual Basic

Es hängt allein von der Anforderung ab, welche er wählt bzw. welche er beherrscht. BASIC ist eine der ältesten Sprachen, die wegen ihrer leichten Erlernbarkeit großen Anklang fand. Diese Sprache wurde meistens für einfache Anwendungen benutzt. Beispielsweise für einfache Fakturierungs- oder Textprogramme. Die Geschwindigkeit dieser Sprache ist jedoch im Gegensatz zu höheren Sprachen relativ gering. PASCAL war vergleichbar weit verbreitet wie BASIC. PASCAL zählte aber zu den höheren Sprachen. Sie wurde daher für anspruchsvollere Programme benutzt (Kalkulation etc.). Die Sprachen C oder auch CLIPPER gehören in der MS DOS Welt zu den interessantesten Sprachen, weil sie den Programmierern viele Anwendungsmöglichkeiten boten.
CLIPPER- und C-Programme fand man überall dort, wo professionelle Anwendungen gefordert wurden und eine Flexibilität zu anderen Programmen gewünscht wurde. Sie sehen Programmiersprachen finden je nach Aufgabenbereich ihren Einsatz. 

Zusammenfassend lässt sich also sagen, daß die Sprachen lediglich dazu dienen den Computern bestimmte Abläufe mitzuteilen und zu bestimmen welche er abarbeiten soll. Bevor Sie jedoch mit diesem Programm arbeiten können, muss der Programmierer noch eine wesentliche Sache umsetzen. Er muss zuvor das Programm kompilieren. Das Programm besteht in seinem ursprünglichem Zustand aus vielen Zeichen und Buchstaben. Solche Programme können hun-derte von Seiten füllen. Ihre Geschwindigkeit wäre in diesem Zustand sehr gering. Aus diesem Grund wird das Programm nachträglich in einen Code umgewandelt, der nicht nur das Programm komprimiert (damit es schneller wird), sondern es auch für den Computer verständlich macht, d.h. daß das Programm in eine Maschinensprache umgewandelt wird. Das Programm besteht nun nur noch aus einer unzähligen Kombination von Nullen und Einsen (siehe Binärcode im Anhang). Diese Aufgaben werden von einem Compiler übernommen. Keine Angst, da wir annehmen, daß Sie nicht Programmierer werden wollen, können Sie diesen Teil auch wieder vergessen. In Ihren Anwendungsprogrammen spielt dies überhaupt keine Rolle. Aber zumindest sind Ihnen diese Ausdrücke nun keine Fremdwörter mehr.

Welche MS-DOS Versionen erschienen auf dem Markt ? 
Wie wir bereits wissen, wurde im August 1981 der erste PC, infolgedessen auch die erste MS-DOS (bzw. PC-DOS) Version vorgestellt. Seither wurden folgende Versionen produziert:

1981 MS-DOS 1.0
1982 MS-DOS 1.1
1983 MS-DOS 2.0
1984 MS-DOS 3.0
1986 MS-DOS 3.2
1987 MS-DOS 3.3
1988 MS-DOS 4.0
1989 MS-DOS 4.1
1991 MS-DOS 5.0
1993 MS-DOS 6.0
1993 MS-DOS 6.2 (Update) 
1994 MS-DOS 6.22 (Update)

Was seit 1994 im Bereich der Betriebssysteme geschah erfahren Sie in unserem nächsten Teil.