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EDV Technik & Wissen für Einsteiger und Anwender

EDV in der Zahntechnik

Eine Serie von Tony Domin (Autor des Buches "Marketing im Dental Labor")

DPL Network Hamburg

2. Teil Funktionsweise und Systemunterschiede

In diesem 2. Teil behandeln wir explizit die Themen; Funktionsweisen und Aufbau des Computersystem, sowie die Unterschiede der PC Klassen. Bevor wir uns jedoch auf das zugegeben schwierigste Kapitel stürzen (Wie funktioniert der PC ?), müssen wir zuvor noch einige Dinge bzw. Fachausdrücke klären, damit die Zusammenhänge für uns alle durchschaubar werden.
p Hardware
Als Hardware (Harte Ware = Alles was man anfassen kann) bezeichnet man die elektronisch-mechanischen Geräte, aus denen ein Computersystem besteht. Die Grundeinheiten jedes Systems sind:
- Zentraleinheit mit Arbeitsspeicher (CPU mit DRAMs)

- Festplatten etc.

- Tastatur

- Bildschirm

- Drucker (Erweiterung)

- Modem (Erweiterung)

 

p Software
Als Software eines Computersystems bezeichnet man hauptsächlich Anwenderprogramme wie z.B. Text-, Fakturierungs-, Grafik- und Kalkulationsprogramme.

 

p Betriebssystem
Auch Betriebssysteme werden in den Bereich der Software zugeordnet und stellen damit die wichtigste Software (Programm) in einem kompletten Computersystem. Das Betriebssystem überwacht und steuert die Abläufe der Hardware; Vor allem jedoch den Informationsaustausch zwischen Zentraleinheit (CPU) und Disketten-, Festplattenlaufwerken und Druckern. Ohne diese übergeordnete Software könnte dieser Computer niemals funktionieren. Es wäre nicht übertrieben, wenn man das Betriebssystem als Hauptorganisator bezeichnen würde.

 

Funktionsweise des PCs
Um diese Frage einigermaßen verständlich zu beantworten, machen wir uns eine menschliche Eigenart zu Nutze. Wir fragen im Leben nach vielen Dingen und bekommen manchmal von Fachleuten Antworten, die keiner versteht. Als wir Kinder waren, haben wir unseren Eltern "Löcher" in den Bauch gefragt, über Dinge, die für Erwachsene logisch und verständlich waren. Unsere Eltern haben versucht mit kleinen Geschichten oder Darstellungen dieses Kommunikationsproblem zu lösen. Mal gut, mal schlecht. Wir hoffen dieses Problem in dieser EDV – Serie relativ gut gelöst zu haben, indem wir ebenfalls vergleichbare Beispiele beschreiben werden. Doch haben Sie keine Angst, wir werden Sie weder unter- oder überfordern. (Für einen EDV Fachmann ist es oft sehr schwierig Dinge, die für ihn selbstverständlich sind, einen Laien zu erklären). Wagen wir einfach einen Versuch. Ich bin davon überzeugt, daß wir uns verstehen werden.

Hinweis; In Klammern sehen Sie die Fachausdrücke zu unserem Beispiel.
Nehmen wir als Beispiel eine Firma (Computergehäuse) an, welche produziert und gleichzeitig Lagerbestände (Diskettenlaufwerk /Festplattenlaufwerk) führt. Zur Kontrolle stempeln morgens alle Lagerarbeiter ab, damit wir nicht nur wissen, ob alle da sind, sondern wir brauchen immer eine bestimmte Anzahl, damit wir überhaupt arbeiten können. Außerdem überzeugen wir uns davon, ob Regale und Gabelstapler zur Verfügung stehen. Dieses übernimmt ein Lagervorarbeiter (BIOS). Wenn irgend etwas nicht stimmt, gibt er dieses bekannt (PC Meldungen erscheinen dann auf dem Bildschirm). Wenn alles in Ordnung ist, kann die Arbeit beginnen. Eine Dame vom Büro (Tastatur) gibt uns die Aufträge. Diese Aufträge erhält der Lagerleiter (CPU/Prozessor). Er überlegt was zu tun ist und gibt Anweisungen. Soeben sind verschiedene Aufträge eingegangen für die etliche Dinge zu tun sind. Als erstes sollen wir neu hergestellte Kaffeekannen in die Regale füllen. Der Lagerleiter (CPU/Prozessor) beauftragt den Lagervorarbeiter (BIOS) dieses zu veranlassen. Nun gibt er den Lagerarbeitern (Betriebssystem) den Auftrag die neue Ware in die Regale (Diskettenlaufwerk oder Festplattenlaufwerk) zu bringen. Die Lagerarbeiter können sich auf den Disponenten (Controller) verlassen. Dieser wird Ihnen dabei helfen die Ware (Daten) in die richtigen Regale zu fahren. Der Lagerleiter erhält derweil neue Aufträge. Da er nicht ständig alles im "Kopf" behalten kann (DRAM) legt er erledigte Aufträge in die Ablage. So wird sein Kopf wieder frei (DRAM) und er hat wieder Platz für neue Aufgaben. Er ist eben auch nur ein Mensch. Mittlerweile steht Ihm für Rückfragen eine eigene Sekretärin zur Verfügung, die alles für Ihn zu Papier bringt (Drucker), falls jemand Rückfragen hat. Damit die Gabelstaplerfahrer jederzeit in der großen Halle wissen, wo Sie sich befinden, bekamen jeder von Ihnen nicht nur einen eigenen Arbeitsbereich, sondern auch einen Lageplan (Leiterbahnen des Motherboards). Der Lagerleiter kann froh darüber sein, das seine Gabelstaplerfahrer ihren eigenen Bereich haben, denn es ist von höchster Priorität, daß seine Gabelstapler (Motherboard) bei Anforderung sofort mobil sein müssen. Wir glauben zur besseren Koordination wird die Firma demnächst einen Computer brauchen ...
Vielleicht monieren Sie jetzt, daß unser Beispiel etwas "an den Haaren herbeigeholt" sein mag. Dieses wollen wir nicht bestreiten. Aber das ganze Thema der EDV läßt sich gerade durch solche simplen Beispiele viel einfacher erklären.

Anmerkungen zu der Bezeichnung PC
Der Begriff Personalcomputer wird zwar oft noch auf Produkte angewendet, die eigentlich andere Namen verdient hätten; wie z.B. AT (Dieser Begriff hat nichts mit dem "Alten Testament" zu tun) oder 386er. Doch egal, welchen Namen sie auch haben, alle heutigen Computer basieren auf dem alten Original von IBM. Mit kleinen Einschränkungen laufen fast alle damaligen Programme auf den heutigen Systemen. Die neueren Computer sind natürlich wesentlich verbessert worden. Ob Sie heute einen PC von einem kleinen Hersteller aus der Eifel oder einen PC von einem Konzern aus Fernost kaufen, die verschiedenen Computerklassen sind größtenteils untereinander baugleich. Fachmännisch ausgedrückt: KOMPATIBEL.

PC - Klasseneinteilungen:
Der PC mit dem Prozessor 8086/8088

Der AT-286 mit dem Prozessor 80286

Der AT-386sx mit dem Prozessor 80386sx

Der AT-386 mit dem Prozessor 80386DX

Der AT-486sx mit dem Prozessor 80486sx

Der AT-486 mit dem Prozessor 80486DX

Der Pentium mit dem Prozessor Pentium (AT 586)

Der Pentium Pro mit dem Prozessor Pentium Pro

Der Pentium MMX mit dem Prozessor Pentium MMX

Der Pentium2 mit dem Prozessor Pentium2

Diese Bezeichnungen lassen Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit zu. Faustregel: Je höher die Bezeichnung (Nummer) desto höher die Leistungsfähigkeit.
Anmerkung: Anfangs bezeichnete die Firma INTEL den neuesten Chip 586er um die einheitlich gewordenen Zahlenkolonne 80386, 80486 zum 80586 nicht zu unterbrechen und die Neuerung dieses Chips zu untermauern. INTEL verlor jedoch eine Klage gegen einen Mitbewerber (Dieser benutzte die gleiche Bezeichnung), so daß sich INTEL gezwungen sah, in Zukunft Namen zu vergeben.

Sind alle PCs gleich ?
Die heutige Computerwerbung verspricht in der Regel viel (oft zu viel). Es lohnt sich, wie bei jedem Produkt zu vergleichen und öfter nachzufragen. Vielleicht lesen Sie nach dieser Serie die Computerwerbung etwas genauer. Besser wäre es jedoch, wenn Sie sich besser beraten lassen könnten. Durch unser Wissensdefizit neigen wir leicht dazu, daß wir nur technische Datenangaben und Ausstattungsmerkmale miteinander vergleichen. Haben wir anschließend 2 Angebote zu vergleichen, welche identische Leistungsbezeichnungen aufweisen, entscheiden wir uns häufig für das günstigste, in dem Glauben, daß wir 2 identische Computer verglichen haben. Oft stellen wir später fest, daß wir uns unter Umständen einen klassischen Fehlkauf geleistet haben........

Das Problem ist und bleibt; wie soll man jetzt differenzieren. Dieses bleibt ein schwieriges Kapitel, zumal es in Deutschland hunderte von Produktnamen gibt. Prinzipiell läßt sich sagen, daß sich vielleicht 2 Dutzend Konzerne den Weltmarkt teilen. Einige dieser Firmen produzieren zum Teil nur Bauteile. Andere wiederum vertreiben komplette Computer an Ihre Fachhändler. Eine Vielzahl von Händlern kaufen heute überall Ihre Bauteile ein. Je nach Preis, wird hier oder dort einmal gekauft. Wenn alle Bauteile vorhanden sind, wird nun der Computer zusammengebaut (oder manchmal auch nicht) und auf dem Markt als "XYZ" Computer angeboten. Diese Computer bezeichnet man im Allgemeinen als NO-Name Produkte. Der Käufer findet in der Regel nie heraus von welchen Herstellern die Bauteile stammen. Es kann daher vorkommen, daß ein Superangebot zum Superflop wird, weil der Computer schon nach kurzer Zeit seinen Arbeitswillen aufgibt. In einem solchem Fall müssen Sie sich auf den Service Ihres Händlers verlassen können - worin manchmal das größte Problem liegen kann.

Aber keine Angst, wenn Sie sich heute aus Kostengründen ein NO-Name Produkt kaufen wollen, müssen Sie sich nicht unbedingt von einem solchem "Happening" irritieren lassen. Wenn Sie sich einen seriösen Händler gesucht haben, der bei Ausfällen garantiert, daß Sie binnen kürzester Zeit einen Ersatzrechner erhalten, können Sie auch auf NO-Name Produkt zugreifen. Stellen Sie daher vorher die "Servicefrage" und lassen Sie sich entsprechende Zusagen geben.

Macht Ihnen das lesen immer noch Spaß ? Dann werden wir uns nächsten Monat an dieser Stelle wieder treffen.