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Marketing in der Zahntechnik

Eine Serie von Tony Domin (Autor des Buches "Marketing im Dental Labor")

DPL Network

Motivationsgrundlagen im Dental Labor

Theorie & Praxis

Wir leben in einer schnellen und manchmal auch für uns unüberschaubaren Zeit. Unser Leben wird häufig von Zeitdruck, Streß und Ängsten begleitet und bestimmt dadurch in vehementer Weise unsere Handlungen und Vorgehensweisen in beliebigen Lebenslagen. Auf Dauer führen diese negativen Begleitumstände zu Lustlosigkeit und eingeschränktem Handlungsvermögen. Bedauerlicherweise bemerken wir selbst unser Unvermögen erst durch Kontakte mit unseren Mitmenschen, welche uns durch ihr eigenes Verhalten signalisieren, wie wir gesehen und beurteilt werden. Spätestens jetzt werden wir sprichwörtlich wissen; "wo wir stehen" und wie andere über uns denken und wie sie zu uns stehen. Wenn das Ergebnis nicht zu unserer Zufriedenheit ausfällt, dann stellen wir uns berechtigter Weise die Frage, welche Maßnahmen getroffen werden können, um dieser Disharmonie entgegen steuern zu können................

Nach kurzer Überlegungszeit kennen wir in der Regel die Antworten auf die beiden wichtigen Fragen: Was führte zu unserem Unbehagen und was können wir dagegen unternehmen? Die Anwort auf den Auslöser und die Antwort auf die richtige Gegenmaßnahme tragen das lateinische Wort:

"Motivation"

Dieses schön und auch epochale klingendes Wort wird von vielen Menschen genutzt, ohne über dessen eigentlichen Sinn nachzudenken zu wollen. Das Wort "Motivation" dessen grammatischen Zuordnung uns manchmal schwer fällt, beinhaltet ein weiteres für uns wichtiges Substantiv: Es ist das Wort "Motiv" Wir wollen uns jedoch an dieser Stelle nicht grammatikalischen Diskussionen oder tiefsinnigen Erläuterungen auseinandersetzen. Vielmehr werden wir uns mit dem Wort und dessen Bedeutung befassen und uns insbesondere mit dessen Umsetzungsmöglichkeit beschäftigen.
Wie wir bereits gelesen haben finden wir in dem Wort Motivation einen wichtigen Hinweis...... das für uns sehr bedeutende Wort "Motiv". Dieser Begriff ist als Synonym für ähnliche Assoziationen wie z.B. Grund, Auslöser, Anlaß Ursache, Triebfeder etc. Dennoch darf nicht unerwähnt bleiben, daß die Bezeichnung Motivation der positiven Seite zugeordnet werden muß. Wir definieren motivierte Menschen mit den Attributen; Erfolgreich, Aufstrebend, Antreibend oder Mitreißend. Motivierte Menschen sind überzeugend, können Dinge auf den Weg bringen, Unmögliches schaffen, andere mitziehen, andere zu positiven Taten anzuregen, andere und sich selbst zu animieren, etc. Kurzum; wir wünschen uns selbst ständig motiviert zu sein bzw. wir möchten uns ständig mit motivierten Mitmenschen umgeben, um uns persönlich bei einer möglichen Negativphase durch andere stimulieren zu lassen.

An diesem Punkt sollten wir jedoch nicht außer Betracht lassen, daß jeder Mensch die Fähigkeit entwickeln bzw. besitzen sollte, sich selbst motivieren zu können. Für einige stellt dieses Unterfangen eine große Herausforderung dar, weil wir entweder der Überzeugung sind dieses menschliche Attribut für uns in Anspruch nehmen zu können oder wir glauben, daß unser Umfeld dafür Verantwortlich ist.

In erster Linie ist jedoch jeder Mensch für sich persönlich und für sein Umfeld selbst verantwortlich. Wenn wir eine Verantwortung oder eine Aufgabe auf eine andere Person übertragen wollen, müssen wir folgendes beachten: Andere Menschen werden nur dann etwas für uns tun, wenn er für sich selbst eine persönliche Motivation sieht oder besser formuliert; wenn er es für sich persönlich als wichtig empfindet.

Um diese Feststellung oder vielleicht auch als Dogma zu bezeichnende These zu unterstreichen müssen wir uns mit den Auslösern menschlicher Handlungsentscheidungen auseinander setzen.

Der Mensch wird bei seinen Handlungen durch vier erklärbare Hauptfaktoren beeinflußt:

p Rationale Handlungen (Vernunft, Berechenbar)

p Emotionale Handlungen

p Instinktive Handlungen

p Reflexhandlungen

 

Bevor wir auf die betriebliche Motivation eingehen, halten wir uns bekannte Beispiele kurz vor Augen ohne diese tief zu analysieren:

  • Wir gehen pünktlich zur Arbeit, weil wir Geld verdienen müssen (Rationale Handlung).
  • Wir machen Überstunden weil wir mehr Geld verdienen wollen (Rationale Handlung).
  • Wir machen Überstunden um mehr Geld zu verdienen, weil wir unserem Lebensgefährten etwas besonderes schenken wollen und mit dem normalen Lohn dieses nicht finanzieren könnten (Rationale und emotionale Handlung).
  • Wir machen unseren Lebensgefährten eine Freude (Emotionale Handlung).
  • Wir überraschen einen Arbeitskollegen mit einer außerplanmäßigen großen Geburtstagsfeier (Emotionale Handlung).
  • Unser Kind fällt bei spielen auf den Boden und wir eilen zu ihm hin oder wir stürzen ins Wasser und halten die Luft an (Instinktive Handlung).
  • Beim spazierengehen hören wir einen Knall und zucken zusammen oder die Sonne blendet unsere Augen und wir halten schützend unsere Hand davor (Reflexhandlung)

Wenn wir uns persönlich oder andere Menschen motivieren wollen, dann stehen uns für dieses Vorhaben nur die rationale, sowie die emotionale Handlungsentscheidung zur Verfügung.

Vielleicht werden Sie sich bereits ungeduldig fragen, warum wir das Wort und dessen Bedeutung bisher tiefer und intensiver behandelt haben, wie die Umsetzungsmöglichkeit im Betrieb ?

Auf diese Frage gibt gleich mehrere Antworten. 1. Wir gehen manchmal viel zu leichtfertig mit diesem wohl klingenden Wort um und benutzen es auch häufig all zu leichtfertig. 2. Erst wenn man den Sinn und die Bedeutung einer Sache oder Wortes versteht, kann man es auch leichter umsetzen. 3. Fundiertes Wissen hilft uns bei unseren Handlungen. Bis zu dieser Stelle sollten wir folgende Aspekte berücksichtigen und differenzieren können:

p Das Wort und dessen Bedeutung von Motivation kann im Privat- wie auch im Geschäftsbereich verwendet werden.

p Motivation ist als positiver Akt bzw. Handlungsweise zu betrachten.

p Menschen handeln nur, wenn der Auslöser einen der 4 Hauptfaktoren entspricht (Rational, Emotional, Instinktiv und Reflex)

p Menschen sind für andere nur Leit- und Führungsfähig, wenn sie für sich selbst einen erkennbaren Vorteil erkennen.

p Motivation ist als positiver Hauptantriebsfaktor zur Handlungsbereitschaft und Durchführungshandlung zu interpretieren.

Motivation beginnt bei einem selbst

Einfach ist das Vorhaben nicht....... aber es ist nicht unmöglich. Menschen können sich selbst motivieren. Die Frage die sich hierbei stellt, ist jedoch die Frage der Funktionalität bzw. wie man es umsetzen kann.

Im Prinzip ist die Unternehmung relativ einfach. Stellen Sie sich vor Sie selbst sind der Unternehmer in einem Betrieb (Vielleicht sind Sie es ja auch) und stellen morgens bei der Begrüßung Ihrer Mitarbeiter immer wieder fest, daß nur eine müde oder Interessenlose Reaktion zu verzeichnen ist. Arbeitsanweisungen werden nicht zufriedenstellend angenommen und umgesetzt, Mitarbeiter kommen ständig verspätet in den Betrieb, Kunden beschweren sich immer häufiger, Die Geräte werden nicht richtig bedient und gewartet, Arbeiten müssen häufiger wegen Fehler wiederholt werden etc. Die Liste könnte einige DIN A4 Seiten füllen. Es wäre als Faktum zu betrachten, wenn wir behaupten würden, daß in diesem Betrieb einige bzw. zu vieles "verkehrt läuft". Wir benutzen hingegen den Begriff Demotivation (Gegenteil von Motivation. Dieser Ausdruck wird der negativen Handlungsweise zugeordnet).

Verzeihen Sie mir, daß ich mich an dieser Stelle einmal persönlich zu Wort melde. Der Grund für meine Unterbrechung liegt an dem Umstand, daß ich in den vergangenen Jahren die häufige Aussage gehört habe und in diesem Zusammenhang auch die gleiche Frage gestellt bekommen habe: "Meine Mitarbeiter haben an meinem Unternehmen oder an ihrer Arbeit kein Interesse und kein Verantwortungsbewußtsein. Ich verstehe das nicht. Was mache ich nur verkehrt und was kann ich dagegen tun ?"

Dieser kleine Absatz beinhaltet viel Gesprächs- und Zündstoff und ich bin mir sicher, daß diese oder eine ähnliche Fragestellung Ihrerseits auch Sie dazu animiert hat, diesen Beitrag zu lesen. Mit einem Wort, wir suchen nach einer Antwort und ich hoffe, daß Sie diese auch finden werden.

Wir beurteilen und verurteilen Menschen oftmals viel zu schnell, ohne sich mit diesen wirklich beschäftigt zu haben. Eines der Hauptgründe dieser Klassifizierung (manchmal auch Abwertung) liegt daran, daß wir keine besondere Beziehung zu dieser Person aufbauen wollten oder konnten. Diese Fehleinstellung wirkt sich auf ein Unternehmen oft auf fataler Weise aus, da wir bedauerlicher Weise dabei vergessen, daß wir diese Person für unseren gemeinsamen Erfolg zwingend benötigen (sonst wäre dieser ja kein Mitarbeiter von uns geworden). Bei näherer Betrachtung der Fragestellung "Wer braucht Wen ?" kristallisiert sich in der Regel für die Arbeitgeber wie auch für die Arbeitnehmerseite die identische Konstellation heraus: Man braucht sich Gegenseitig.

In gewisser Maßen kontaminieren beide Seiten zu einer Einheit, die bedauerlicher Weise oft unerkannt bleibt.

Motivation fördern statt fordern

Die aufgestellte These sollte alle Mitwirkenden im Betrieb zum Nachdenken animieren. Die beschriebene und oft titulierte Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite trennen oftmalig gemeinsam formulierte Ziele, da immer noch von 2 Seiten gesprochen wird. Ein Blick in andere Länder zeigt uns zumindest Andeutungsweise, daß es auch andere Wege geben kann, selbst wenn starke kulturelle oder ideologische Differenzen ein solches Vorhaben gefährden könnten. Es liegt an uns selbst, dieses Denken zu definieren und zu realisieren. Es kann gelingen, wenn wir behutsam unsere Mitmenschen (Mitarbeiter) langsam an diesen (auch innerbetrieblich) Umdenkungsprozeß heranführen.

Zwangsläufig ergibt sich die Frage nach Realisierungsmöglichkeiten. Einige exemplarische Beispiele und Gedankenanregungen werden uns vielleicht auf den Richtigen Weg bringen können. Wir sollten jedoch zwingend beachten, daß diese Anregungen nicht in jeden Betrieb zu projizieren ist. Die Gründe liegen in der Natur des Menschen. Unterschiedliche Charaktere, andere Wertvorstellungen, unterschiedliche Zielsetzungen etc. lassen eine mögliche Adaptierung nicht zu. Sie selbst werden die entsprechenden Vorgehensweisen in Ihrem Betrieb, wie auch die Beurteilung ihrer Mitarbeiter besser einschätzen können, als ein Außenstehender.

Sicherlich ist es oft verlockend, ein anderen diese Verantwortung zu übertragen. Doch selbst wenn dieses Ziel durch eine beauftragte Person erreicht wird, so ist der Erfolg oftmals nur von kurzer Dauer, da diese Person nach kurzer Zeit den Betrieb verläßt und somit an der nötigen Aufrechterhaltung nicht mehr beteiligt ist.

Sie persönlich verbringen die meiste Zeit im Betrieb, so daß es Ihre vorrangige Aufgabe sein wird, aus Vorgesetzten, Mitarbeitern etc. ein fest eingeschworenes Team zu bilden.

Leben statt Reden