Interview COLLEGmagazin/Tony Domin
zur Unternehmenserweiterung
Ausgabe 03/2000 Das COLLEGMAGAZIN
Gemeinsam formulieren, gemeinsam agieren, gemeinsam Erfolg verdienen
Fragen an das Dienstleistungsunternehmen DPL Network Consulting
Eigentlich könnte sich der Gründer von DPL Network Consulting auf einem etwas ruhigeren Terrain bewegen und seinen Hobbys mehr Zeit widmen. Doch die stetige Unrast war ihm schon in die Wiege gelegt worden, so das Tony Domin noch längst nicht am Ende seiner Vision angelangt ist. Der gebürtige 37 Jahre alte Hamburger Kaufmann verlor Anfang der Achtziger Jahr sein Herz an die Zahntechnik. In der Zeit als Vertriebsleiter beschäftigte er sich in verstärktem Maße mit organisatorischen, administrativen und auch politischen Fragestellungen in der Zahntechnik. So war es dann später auch nicht verwunderlich, daß Tony Domin von diversen zahntechnischen Schulen als Dozent in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt wurde.
Bedingt durch die vielen Erfahrungen widmete er sich im Jahre 1995 einem neuem Projekt. Er begann mit ersten Recherchen für ein Buch. Dieses Erstlingswerk (Marketing im Dental Labor) wurde anschließend 1997 auf der IDS Messe erstmalig vorgestellt und zählt mittlerweile zu den Klassikern in der Branche. In der Zwischenzeit gründete er 1996 allen negativen Prognosen zum Trotz das Dienstleistungsunternehmen DPL Network GmbH. In den folgenden 2 Jahren wurden in diversen Verlagen unzählige Publikationen von Tony Domin veröffentlicht.
Im Jahre 1999 erschien bereits sein 2. Buch mit dem Titel "Qualitätsmanagement in der Zahnarztpraxis" und im Frühjahr 2000 konnte er einen 60 seitigen Beitrag in einem neuen Buch "Wirtschaftliche Laborführung für Zahntechniker" placieren.
Doch auch diese arbeitsintensive Zeit beflügelte Tony Domin zu weiteren Realisierungen von Visionen. In diesem Zusammenhang erschienen zeitgleich 1999 zwei neue Werke auf CD. Zum einen war es das erste relevante MPG System für Zahntechniker und zum anderen ein Qualitätsmanagement System für Zahnarztpraxen.
In der wenigen Zeit die ihm übrigblieb lud er viele Zahntechniker zu Fortbildungsveranstaltungen ein oder wurde von vielen Institutionen und renommierten Unternehmen zu Vorträgen eingeladen. Es ist aufgrund seiner vielen Engagements, kaum vorstellbar wie es ihm möglich war "nebenbei" sein Unternehmen völlig um zu strukturieren, welches wir Ihnen heute vorstellen möchten.
Redaktion:
Herr Domin, zunächst beglückwünschen wir Sie zu der Neu Strukturierung
bzw. zur erfolgreichen Markteinführung von DPL Network Consulting GmbH & Co
KG. Wir fragen uns, woher Sie die Zeit und die Kraft nehmen, in so kurzer Zeit
so viele Projekte zu kompensieren.
Tony Domin
Ich kann Sie verstehen, aber die Begründung liegt an der Tatsache, daß
viele der heutigen Ergebnisse und Projekte als visionäres Gedankengut bereits
Mitte der Neunziger Jahre vorlagen. Mit Sicherheit kann man die Realisierungen
als Energieleistung betrachten, die ich jedoch in erster Linie meiner physischen
und psychischen Belastbarkeit zu verdanken habe.
Redaktion:
Welche Motive können Sie anführen, was Sie bewogen hat, dieses Unternehmen
in dieser Art aufzubauen?
Tony Domin
Betrachten Sie es bitte als Akt der Verpflichtung gegenüber der
Zahntechnikerbranche, ohne die ich nicht das geworden wäre, wie mich die
Branche kennt. Zum anderen zählt auch ein gewisser Sportsgeist und natürlich
auch die reale Umsetzung meines ersten Buches.
Redaktion:
Dürfen wir Sie so interpretieren, daß Sie im Prinzip das umsetzen, was Sie
bereits 1997 in Ihrem ersten Buch veröffentlicht haben?
Tony Domin
Ja absolut! Wenn ich mich zurückerinnere und seien Sie sicher, daß kann
ich gut; habe ich bei der Entstehung dieses Werkes einen veränderten Markt
beschrieben, der uns in den nächsten Jahren begegnen wird. Diesbezüglich
beschrieb ich auch möglich Gegenmaßnahmen und habe auf neue Aufgaben und
Herausforderungen in der Zahntechnik hingewiesen. Vieles von dem, was damals
einige in das Genre von "Science Fiction" legten, ist heute Realität.
Ich möchte anmerken, daß ich mich auch heute massiv gegen einen Vergleich als
"Prophet oder als Guru" wehren würde, da ich zu viele pragmatische
Ansatzpunkte besitze.
Redaktion:
Welche Aufgaben bzw. welchen Zweck soll DPL in Zukunft erfüllen.
Tony Domin
Wir alle wissen, daß die Zukunft bereits gestern begonnen hat und die
Zahntechniker seit langem nach "helfenden Händen" suchen. Mag diese
Formulierung denunzierend klingen, so müssen wir berücksichtigen, das im
Bereich der Zahnmedizin und der Zahntechnik viele Regeln und Refugien nicht mehr
existieren. Es wäre Unrecht, wenn wir nun innerhalb von wenigen Wochen von
allen Betroffenen verlangen würden, das sie mehr oder weniger von heut auf
morgen mit professionellem Marketing aufwarten können. An diesem Fokus setzt
DPL an.
Wir unterstützen die angeschlossenen Betriebe in jeglicher Form im
Marketingbereich.
Redaktion
Stichwort "angeschlossener Betrieb". Welche Rechtsform und welche
Möglichkeiten haben die angeschlossenen Betriebe?
Tony Domin
Wir haben zunächst die Rechtsform einer KG gewählt, um jedem Betrieb die
Möglichkeit zu gewähren zu gleichen Anteilen; nicht nur seine Meinung zu
äußern, sondern auch durch Stimmengleichheit zu den anderen Mitgliedern
wirkliche Demokratie im Unternehmen walten lassen zu können. Somit sind
mögliche ""Alleingänge" im Vornherein ausgeschlossen. Der KG
steht lediglich eine Komplementär GmbH zur Verfügung, die alle nötigen
Verwaltungsaufgaben übernimmt.
Redaktion
Was bietet derzeitig die KG ihren angeschlossenen Betrieben?
Tony Domin
Sehr aufmerksam, das Sie die Formulierung "Derzeitig" verwendet haben.
DPL übernimmt die gesamte Logistik und Verwaltung im Bereich
Beschaffungsmarketing. Sie werden vielleicht behaupten, es sei nichts neues. Sie
hätten Recht, doch wir selbst sehen diese Vorgehensweise nur als Mittel zum
Zweck. Doch um beim Thema zu bleiben; wir übernehmen angefangen vom
Büromaterial und EDV Equipment bis hin zum Labormaterial den Einkauf. Und
natürlich gehört zu diesem Unterfangen auch ein Fuhrpark Service, den wir mit
einem Partner aufgebaut haben.
Kernstück des Unternehmens ist jedoch der Bereich Labormarketing, denn DPL wurde seit Planung ausschließlich für die Interessen der Laboratorien gegründet. Gemeinsame Events, Fortbildungsseminare und gemeinsame Aktivitäten betrachten wir als selbstverständlich. Zusammenfassend dürfen wir behaupten, daß sich zukünftig die Mitglieder verstärkt um ihre Inaktivitäten kümmern können und wir selbst, für die notwendigen Außenaktivitäten zuständig sind. Alle Mitglieder behalten nicht nur aus rechtlichen Gründen ihre Eigenständigkeit, sondern agieren nach wie vor völlig autark. Wir sind der Überzeugung, daß nur freie Betriebe genügend Eigenmotivation entwickeln können, um sich selbst auf dem Markt behaupten zu können. Sogenannte "Ferngesteuerte" Betriebe besitzen nicht die notwendige zwischenmenschliche Wärme, die im Umgang mit den Kunden lebensnotwendig ist.
Redaktion
Herr Domin, Sie arbeiten bereits seit vielen Jahren als QM Berater. Welches
Gedankengut lassen Sie in das Unternehmen einfließen?
Tony Domin
Qualitativ hochwertige Zahntechnik wird den Markt nicht mehr revolutionieren
können, denn diese ist bereits seit vielen Jahren Marktbestandteil und somit
als standardisiert zu betrachten. Vielen Betrieben fehlt die Beweisbarkeit oder
Glaubhaftmachung ihrer Aussagen bzw. Behauptungen gegenüber den Zahnärzten und
Patienten. Unsere globale Marktbehauptung wurde bis in den achtziger Jahren
durch das Synonym "Made in Germany geprägt". Der Stempel der
einstigen Produktsicherheit ist jedoch in Vergessenheit geraten.
In diesem Zusammenhang gilt weltweit die heutige ISO Zertifizierung als einzig relevante Beweisbarkeit eines Qualitäts orientierten Betriebes. Selbstverständlich werden alle Mitglieder von diesem vorhandenen Know - How profitieren.
Redaktion
Welche persönliche Einstellung haben Sie gegenüber Laborgemeinschaften?
Tony Domin
Im Prinzip ist DPL auch eine Laborgemeinschaft nur mit dem wesentlichen und
entscheidenden Unterschied, daß es sich bei uns nicht um eine
Interessengemeinschaft oder Verein handelt, sondern um ein Unternehmen, mit
festen Strukturen und Aufgaben.
Es sei erlaubt, wenn ich mein erstes Buch an dieser Stelle zitiere. Damals wie auch heute bin ich davon überzeugt, das zukünftig nur starke Gemeinschaften den zukünftigen Aufgabe gewachsen sein werden.
Redaktion
Hören wir bei dieser Aussage mögliche Berufspolitische Überlegungen heraus?
Tony Domin
Eine interessante Fragestellung darf ich bemerken. Diese Frage muß
äußerst sensibel begutachtet und analysiert werden, bevor möglicher Weise
falsch interpretierte Parolen oder Spekulationen entstehen. Ich selbst beobachte
seit vielen Jahren das Ringen um die Fragestellung einer Daseinsberechtigung von
Praxislaboratorien und der ständige Kampf aller Laboratorien um eine Antwort
auf die Frage: "Ist das Labor ein Dienstleistungsbetrieb des Staates oder
doch ein freies wirtschaftlich denkendes und handelndes Unternehmen?"
Letztere Situation wurde in gewisser Maßen im Jahr 1998 mit unterschiedlichem Erfolg praktiziert. Wenn ich selbst wie ein Politiker mich artikulieren dürfte, würde ich folgenden, vielleicht zum nachdenken animierenden Satz formulieren. "Die Zukunft wird zeigen, ob sich auf Berufspolitischer Ebene manifestierte oder freie Institutionen und Verbände behaupten werden."
Redaktion
Kommen wir noch einmal aus DPL zu sprechen. Welche Anforderungen werden seitens
DPL an neue Mitglieder gestellt?
Tony Domin
Verzeihen Sie wenn ich bisher zu kurzen Fragen, immer etwas ausführlichere
Antworten gab. Um auch diese Frage zu beantworten, bedarf es einer generellen
Strukturerklärung des Unternehmens. Aus Marketinggründen ist die Anzahl der
Mitglieder auf jedes einzelne Bundesland begrenzt. Über die Aufnahme von neuen
Betrieben entscheiden generell die bereits vorhandenen Mitglieder aus dem
betreffenden Land. Auch dieses wir bewußt demokratisch gehandhabt.
Bei uns müssen beispielsweise keine Aufnahmeprüfungen absolviert werden. Laborgröße und Umsatz sind für uns auch nicht von Relevanz. Der wichtigste Faktor ist die Verträglichkeit der einzelnen Betriebe innerhalb des Bundeslandes. Dieses bezieht sich auf zwischenmenschliche Faktoren, Regionsnähe und auch auf das vorhandene Image des Bewerbers. Ein letzteres Bewertungskriterium stellt jedoch auch Equipment und technische Fähigkeit des Bewerbers.
Redaktion
Wo positionieren Sie zukünftig in Anbetracht zu anderen Gemeinschaften oder
Vereinigungen, das Unternehmen DPL als ganzes auf dem Markt?
Tony Domin
Der Markt ist mir mehr als ausreichen bekannt und ich kenne auch die Ziele und
Inhalte anderer Gemeinschaften. Wie bereits erwähnt handelt es sich bei DPL um
eine Unternehmen und so grenzen wir uns nicht nur durch unsere
Unternehmensstruktur ab, sondern auch durch die Möglichkeiten, die hieraus
resultieren. Nicht nur aus diesen Gründen stellen wir eine wirkliche
Alternative auf dem Markt für Interessenten, die sich uns anschließen wollen.
Um einen Vergleich mit anderen Branchen nicht zu scheuen, darf ich anführen,
daß jede Branche vergleichbare Mitbewerber verträgt. Das Wort Vergleichbar
bedeutet ja in keiner Weise identisch und so kann heute jedes Labor aus einem
noch überschaubaren Pool seinen Partner passenden wählen
Redaktion
Eine Frage am Schluß Herr Domin. Was wünsche Sie sich zur Zeit am meisten?
Tony Domin
Das ich endlich wieder an meinem Roman weiterarbeiten kann, den ich
schreibe.
Redaktion
Hat die Zahntechnik etwas damit zu tun?
Tony Domin
Nein diesmal ist es etwas sehr persönliches. Lassen Sie sich überraschen.
Redaktion
Das werden wir. Vielen Dank für das Gespräch.